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Abstract
Der im deutsch-niederländischen Grenzgebiet liegende „Internationale Naturpark Bourtanger Moor/Bargerveen“ zeichnet sich durch zahlreiche noch verbliebene Moore aus, deren Lage inmitten einer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region aufgrund der erhöhten Stickstoff (N)-Deposition aus der Atmosphäre eine zusätzliche Belastung für die durch Torfabbau und Wassermangel z.T. bereits stark degradierten Moorgebiete bildet. Aus den sehr unterschiedlichen Nutzungsansprüchen in dieser Region ergeben sich unvermeidliche Konflikte
zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, die in dieser Studie aufgegriffen wurden. Gemessene Jahresmittelwerte der Ammoniak (NH3)-Konzentrationen auf den Hochmoorflächen von 3,9 bis 5,6 μg m-3 lagen auf dem Niveau landwirtschaftlich intensiv genutzter Räume. Eine effektive abschirmende Wirkung haben die an und in den Mooren vorkommenden Gehölzreihen mit einer
Minderungswirkung von 14-18 %. Mit insgesamt sechs weitgehend unabhängigen Verfahren wurden N-Depositionen von 21 bis 25 kg ha-1 a-1 ermittelt. Damit sind die Critical Loads, welche für die untersuchten Hochmoortypen bei etwa 5 bis 10 kg ha-1 a-1 liegen, deutlich überschritten.
Die innerhalb des Untersuchungsgebietes freigesetzten NH3-Emissionen tragen zu einem Anteil von 23 % zur Stickstoffbelastung bei, etwa 7 % stammen aus deutschen und 1 % aus niederländischen Ställen. Mit 13 % wird der größte Beitrag durch die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern (Gülle) und Gärsubstraten von deutschen landwirtschaftlichen Flächen freigesetzt. Deutlich geringer ist der niederländische Anteil von 1,6 %. Dies ist sowohl auf den verstärkten Einsatz emissionsmindernder Ausbringungstechniken als auch auf den deutlich
niedrigeren Flächenanteil im Untersuchungsgebiet zurückzuführen. 77 % der N-Depositionen gelangen über den Ferntransport in die Moore des Untersuchungsgebietes. Auch die NDeposition über Ferntransport stammte überwiegend aus NH3-Emissionen der Landwirtschaft. In einem Szenario wurde unter Berücksichtigung aller technischen Möglichkeiten (teilweise zurzeit
nur in den Niederlanden gebräuchlicher Verfahren) zur Abluftreinigung und Gülleausbringung eine maximale Minderung der NH3-Emissionen im Untersuchungsgebiet von 64 % berechnet. Das größte Minderungspotenzial von ca. 2 kg ha-1 a-1 Depositionsminderung besitzt die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern mittels Injektionsverfahren. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass regionale NH3-Minderungskonzepte alleine nicht ausreichend sind, um die untersuchten Moorgebiete vor schädlichen Stickstoffeinträgen zu schützen. Regionale Emissionsminderungskonzepte sollten daher in umfassende nationale und internationale Strategien zur Minderung der NH3-Emissionen aus der Landwirtschaft eingebunden werden.
zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, die in dieser Studie aufgegriffen wurden. Gemessene Jahresmittelwerte der Ammoniak (NH3)-Konzentrationen auf den Hochmoorflächen von 3,9 bis 5,6 μg m-3 lagen auf dem Niveau landwirtschaftlich intensiv genutzter Räume. Eine effektive abschirmende Wirkung haben die an und in den Mooren vorkommenden Gehölzreihen mit einer
Minderungswirkung von 14-18 %. Mit insgesamt sechs weitgehend unabhängigen Verfahren wurden N-Depositionen von 21 bis 25 kg ha-1 a-1 ermittelt. Damit sind die Critical Loads, welche für die untersuchten Hochmoortypen bei etwa 5 bis 10 kg ha-1 a-1 liegen, deutlich überschritten.
Die innerhalb des Untersuchungsgebietes freigesetzten NH3-Emissionen tragen zu einem Anteil von 23 % zur Stickstoffbelastung bei, etwa 7 % stammen aus deutschen und 1 % aus niederländischen Ställen. Mit 13 % wird der größte Beitrag durch die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern (Gülle) und Gärsubstraten von deutschen landwirtschaftlichen Flächen freigesetzt. Deutlich geringer ist der niederländische Anteil von 1,6 %. Dies ist sowohl auf den verstärkten Einsatz emissionsmindernder Ausbringungstechniken als auch auf den deutlich
niedrigeren Flächenanteil im Untersuchungsgebiet zurückzuführen. 77 % der N-Depositionen gelangen über den Ferntransport in die Moore des Untersuchungsgebietes. Auch die NDeposition über Ferntransport stammte überwiegend aus NH3-Emissionen der Landwirtschaft. In einem Szenario wurde unter Berücksichtigung aller technischen Möglichkeiten (teilweise zurzeit
nur in den Niederlanden gebräuchlicher Verfahren) zur Abluftreinigung und Gülleausbringung eine maximale Minderung der NH3-Emissionen im Untersuchungsgebiet von 64 % berechnet. Das größte Minderungspotenzial von ca. 2 kg ha-1 a-1 Depositionsminderung besitzt die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern mittels Injektionsverfahren. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass regionale NH3-Minderungskonzepte alleine nicht ausreichend sind, um die untersuchten Moorgebiete vor schädlichen Stickstoffeinträgen zu schützen. Regionale Emissionsminderungskonzepte sollten daher in umfassende nationale und internationale Strategien zur Minderung der NH3-Emissionen aus der Landwirtschaft eingebunden werden.
Original language | German |
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Place of Publication | Braunschweig |
Publisher | Johann Heinrich von Thünen-Institut |
Number of pages | 111 |
ISBN (Print) | 9783865761347 |
Publication status | Published - 2015 |
Publication series
Name | Thünen Report |
---|---|
No. | 23 |
ISSN (Electronic) | 2196-2324 |
Projects
- 1 Finished
-
ITERATE: Integrated Tools to assess regional drivers and impacts of agricultural Adaptation to changes (KB-14-004-025)
1/01/11 → 31/12/14
Project: EZproject