Abstract
Dieses Kapitel zeigt auf, dass eine institutionelle Pfadabhängigkeit der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union zu einer historisch verfestigten Sonderstellung des Agrarsektors geführt hat. In der Folge dominieren einkommenspolitische Ziele die Agrarpolitik. Natur- und Umweltschutzanliegen bleiben randständig und müssen vorwiegend mit ordnungsrechtlichen Mitteln durchgesetzt werden. Dabei bestehen Regelungs- und Implementationsdefizite, oft infolge von Ausnahmeregelungen für die Landwirtschaft. Handlungsdruck könnte sich jedoch aus drei neueren Entwicklungen des Rechtsrahmens ergeben: der Einbeziehung der bislang separaten Agrarmarktordnungen in die allgemeinen Regelungen des EU-Binnenmarkts, den haftungsrechtlichen Folgen der Verbraucherschutzstandards entlang der Wertschöpfungsketten sowie aus transnationalen privatrechtlichen Standards. Anregungen für eine Weiterentwicklung der Governance-Ansätze geben neue Konzepte wie Resilienz und adaptives Management sowie verhaltenswissenschaftliche Ansätze.
Original language | German |
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Title of host publication | Ein neuer Gesellschaftsvertrag für eine nachhaltige Landwirtschaft |
Subtitle of host publication | Wege zu einer integrativen Politik für den Agrarsektor |
Editors | P.H. Feindt, C. Krämer, A. Früh-Müller, A. Heissenhuber, C. Pahl-Wostl, K.P. Purnhagen, F. Thomas, C. van Bers, V. Wolters |
Publisher | Springer |
Chapter | 4 |
Pages | 57-108 |
ISBN (Electronic) | 9783662586563 |
ISBN (Print) | 9783662586556 |
DOIs | |
Publication status | Published - 17 Oct 2019 |