ZUSAMMENFASSUNG: Frankfurt a.M./kbo Sie nennen sich Pioniere. Immerhin 35 Landwirte nahmen Ende November an den ,,Dutch Soja Days" teil. Die Konferenz zeigt, dass ein Sojaanbau auch in den Niederlanden möglich ist. TEXT: ,,Im vergangenen Jahr waren es nur zehn Landwirte. Jetzt kamen immerhin 35", freut sich der Wissenschaftler Ruud Timmer über das steigende Interesse. Er hat die von der Universität Wageningen angebotene Konferenz rund um den Anbau der eiweißliefernden Pflanze mitorganisiert. Das Klima sei nicht der begrenzende Faktor, um Soja anzubauen, ist Timmer überzeugt. Die Probleme lägen an anderen Stellen. So sei zwar der in den Niederlanden erzielte Ertrag von 3 t/ha mit Ernten in Brasilien vergleichbar. Doch sei niederländisches Soja nicht konkurrenzfähig. Denn die Produktion in Brasilien sei nun einmal viel günstiger. Daran müsse noch gearbeitet werden. Ein Anbau in den Niederlanden würde erst ab einem Ertrag von 3,5 t/ha profitabel werden. Auf dem Treffen wurde demzufolge auch über alternative Sorten diskutiert. Die seit drei Jahren auf dem Markt befindlichen Produkte würden erst Ende Oktober und damit sehr spät erntereif sein. Gemeinsam mit deutschen und belgischen Kollegen werde an der Entwicklung neuer Sorten gearbeitet, so Timmer. Die Vermarktung von Soja sei derzeit nur bei Nahrungsmitteln für den Menschen interessant. Niederländisches Soja als Futtermittel einzusetzen sei derzeit nicht realistisch. Einzig die Nachfrage nach Futtersoja, das frei von gentechnischen Veränderungen ist, böte eine Vermarktungsnische, so das Fazit der Tagung.